Alchemische Pflanzensteine
- LXIR
- 25. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Feb.

Eine Pflanze in einen Stein verwandeln? Was ist das für eine Operation, was ist das für eine geheime alchemische Verwandlung des Pfanzenwesens? Darüber möchte ich hier ein paar Worte verlieren, ohne jedoch das Geheimnis gänzlich aufzudecken. Ihr versteht hoffentlich, die alte Tradition der Verschwiegenheit will auch von uns gepflegt werden.
Zunächst zur Frage der Zusammensetzung einer Pflanze aus alchemischer Sicht.
Auf der körperlichen Ebene erkennt der Künstler einen Bestandteil der luftig ätherisch ist. Diesen nennt man den Sulphur-Aspekt und er hat Analogien zur Seele. Er kann der Pflanze ausgezogen werden und als Öl bzw. farbige flüchtige Substanz dargestellt werden.
Nach der Trennung des Sulphurs bleibt ein toter Körper zurück, der in die Verwesung geht. Dabei gibt er langsam seine Merkur-Aspekte frei. Sie haben Analogien zur Lebenskraft und Geistigkeit des Wesens. Nach ca. 40 Tagen kann auch der Merkur von der toten Masse getrennt werden. Der restliche Pflanzenkörper wird nun auf das Wesentliche reduziert. Denn woraus besteht er - aus Kohlenwasserstoffen und Mineralien. Die Kohlenwasserstoffe werden verbrannt und die Mineralien können zu reinen Kristallen herausgezüchtet werden.
Jetzt können die drei Aspekte auf den Salzkristallen langsam und kunstvoll wieder vereinigt werden. Mit den richtigen Kniffen entsteht ein neues lebendiges "Pflanzenwesen" auf einer reinen hoheren Körperlichkeit.

Gelingt die Operation und ist der Pflanzenstein erfolgreich vollbracht, hat der Alchemist nicht nur einen mächtigen Pflanzenlehrer an seiner Seite, sondern auch ein besonderes Arkanum mit entsprechenden Fähigkeiten. Eine dieser Fähigkeiten ist die Trennung von Pflanzen zu kleinen Quintessenzen. Gibt man ihn in eine wässrige Lösung mit frisch
geschnittenen Pflanzenteilen (sofern er nicht mehr wasserlöslichen ist), scheidet er in einigen Stunden aus den Pflanzenteilen die drei Körper als ölige Subtanz an der Wasseroberfläche ab. Der tote Pflanzenrest fällt zu Boden, die Quintessenz kann abpipetiert werden und der Stein unbeschadet aus der Lösung genommen werden.
Wer sich mehr dafür interessiert, kann in den Werken von Issak Hollandus und Johannes von Agricula sowie in denen anderer Alchemisten einiges dazu finden.
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