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Eine Tinktur aus dem Smaragd

  • Autorenbild: LXIR
    LXIR
  • 26. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Feb.



Der Smaragd ist ein fazinierender Stein, der nicht aufhört durch sein geheimnisvolles Grün in den Bann zu ziehen. Aber was wäre, wenn ich euch sagen würde, dass die Alchemisten dem grünen Stein seine Tinktur entziehen konnten und bis heute können, um sein über Jahrtausende gewachsenes Potenzial für den Menschen freizulegen.


Ganz recht, nicht nur Pflanzen sondern auch Kristalle, Gemmen, Edelsteine, Metalle und Mineralien zählen zu den wirkkräftigsten Wesen der Natur. Auch wenn heute die meisten Menschen in der mineralischen Welt kein Leben mehr entdecken können, fanden sich doch für die Augen der alten Naturphilosophen durchaus genügend Hinweise auf höhere Lebens- und Wirkkräfte in ihrer Welt. Es ist nicht verwünderlich das mineralisches Wachstum den Menschen entgeht, sind doch menschliche Zeitrechnungen von vielen Jahren für die Gesteinswesen nur wenige Tage.


So nimmt also der Alchemist den wunderschönen Smaragd und bereitet ihn durch sogenannte Shodona Reinigungen, wie es das Rasa Shastra (indische Alchemie) lehrt, auf seine Aufbreitetung vor.


Zerkleinerte Smaragde
Zerkleinerte Smaragde

Sind die vorbereitenden Reinigungen abgeschlossen wird der Stein zerkleinert und damit die Oberfläche maximiert. Dann wird zur richtigen Zeit ein besonders vorbereiteter Merkur genommen. Er wird aus Essig hergestellt und über die Gesteinsbröckchen gegossen. Würde der Künstler nur normalen Essig nehmen, würde seine Praxis nicht viel ergeben. Der richtig vorbreitete Merkur ist von entscheidener Bedeutung für den Erfolg der Operation.


Nun gilt es geduldig zu warten bis unter der richtigen Temperatur der Merkur dem Stein eine Tinktur auszieht.



Rein chemisch gesehen besteht der Smaragd als Beryll Mineral aus Al2Be3[Si6O18] und hat Chrom und Vanadium Fremdatome eingeschlossen. Der Merkur zieht nicht wie bei Pflanzenstoffen bestimmte Moleküle aus dem Stein und lässt sie in Lösung gehen (denn diese gibt es hier nicht), sondern verändert aktiv die mineralische Substanz. Hat die Veränderung stattgefunden, ist der Essig abzudestillieren. Es bleibt das sogenannte Rohmagisterium im Kolben.


Auf dieses gibt der Künstler einen besonderen Weingeist und lässt das Feine vom Groben scheiden. Es entsteht ein Feinmagistierum das frei von Schwermetallen ist und glaubt man den alten Meisterns bereits interessante initiatorische und heilsame Indikationen für den Menschen aufweist. Es ist ein wertvolles Arkanum.


Doch auch dieses kann durch den Alchemisten noch weiter verfeinert werden und durch zahlreiche Destillationen flüchtig gemacht werden. Es wird zu einer Quintessenz von dessen besonderer Qualität die alten Schriften lobend künden.



 
 
 

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