Herstellung einer Tinktur - Amanita
- LXIR

- 6. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Der Fliegenpilz – eine vergessene Heilpflanze unserer Zeit
Magisch leuchtet er rot im Herbstwald, zeigt seine Stärke, zeigt seine Kraft – und wird doch, trotz seiner verborgenen Heilkräfte, aus Angst vor seiner Giftigkeit gemieden: der Fliegenpilz, eine vergessene Heilpflanze unserer Zeit.
Seit einigen Jahren erlebt der Fliegenpilz (Amanita muscaria) eine stille Renaissance. Immer mehr Menschen beschäftigen sich wieder bewusster mit diesem besonderen Pilz. Wer heute im Internet danach sucht, findet eine Fülle an Inhalten, die ein ganz anderes Bild zeichnen als jenes, das uns seit Kindertagen vermittelt wurde.
„Aber der ist doch tödlich giftig!“, wird mancher einwenden.
Das ist nur die halbe Wahrheit.
Denn der Fliegenpilz enthält – im Gegensatz zum Pantherpilz, der tatsächlich tödlich ist – meist nur Mengen an giftigen Stoffen, die vor allem den Magen belasten. Mit etwas Wissen und Vorsicht kann er sogar als Speisepilz genutzt werden. Früher wussten Köche, ihn zuzubereiten und genießbar zu machen – ebenso wie der spagyrische Künstler, der ihn zu verwandeln verstand.
Die enthaltene Ibotensäure, die in ihrer rohen Form toxisch wirkt, lässt sich in einer Tinktur umwandeln und so in ihre Heilkraft überführen.
Einige, wie hier zu sehen, essen den Pilz jedoch sogar roh.
Das empfehlen wir jedoch nicht.
Eine Tinktur aus dem Fliegenpilz gewinnen
Wie aber lässt sich eine Tinktur aus dem Fliegenpilz herstellen?In einigen Teilen der Welt gilt der Pilz sogar als Delikatesse. Vor der Zubereitung wird er in Wasser eingelegt – dabei löst sich die Ibotensäure, die mit dem Wasser abgegossen wird. Zurück bleibt ein weitgehend ungiftiger Pilzkörper, der anschließend verzehrt werden kann.
Für die Herstellung einer Tinktur wird der Pilz hingegen getrocknet. Auch in diesem Prozess wandelt sich die Ibotensäure um – sie geht jedoch nicht verloren, sondern verwandelt sich in Muscimol, jenen Wirkstoff, der sanft und tief auf die Psyche des Menschen wirken kann.
Die getrockneten Pilze werden anschließend zerkleinert und in einer Wasser-Alkohol-Lösung angesetzt. Diese Mischung ruht mindestens vierzig Tage im Dunkeln, um den Auszug zu ermöglichen. Nach diesem sogenannten philosophischen Monat wird die Flüssigkeit von den festen Pflanzenteilen getrennt – und es entsteht eine klare, rote Tinktur.

Anschließend wird diese destilliert. Der verbleibende Rückstand trocknet ein und bildet eine klare, rote Substanz – fast wie ein Honig. Das Feuerelement des Pilzes tritt dabei deutlich hervor und zeigt sich in konzentrierter Form.

Nun stellt der Künstler die Salze der Pflanze dar. Welches Element tritt hier, neben dem Erdelement, in Erscheinung?
Er vereint Destillat und Pflanze erneut – coagula nach dem solve, die Wiedervereinigung nach der Trennung.
Auf den roten Rückstand gibt er die veredelte, besonders bearbeitete Flüssigkeit, lässt sie eine Zeit lang wirken und trennt dann das Reine vom Unreinen. So entsteht eine wunderbar liebliche, rote Tinktur. Ein Teil des zuvor vollständig löslichen Honigs bleibt dabei als Bodensatz zurück und geht nicht weiter in das Werk ein.
Zum Abschluss lässt man die gesamte Tinktur noch einige Zeit bei milder Temperatur rotieren, um die harmonische Vereinigung aller Komponenten zu vollenden.
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Achtung: Eine Tinktur von Amanita ist nicht zum oralen Konsum geeignet! Sie ist lediglich auf Anfrage und Beratung, als Räuchertinktur, bei uns erhältlich!



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