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Lichtbringer

  • Autorenbild: LXIR
    LXIR
  • 1. Dez.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Dez.


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Die Schwärze von Negredo erreicht im Dezember ihren Tiefpunkt und führt bis zur Wintersonnenwende in die dunkelste Phase der Regeneration der Natur. Wohin man blickt, zeigt sich in den wenigen Stunden des Tages eine schlafende oder abgestorbene Welt. Lange, kalte Nächte tun ihr Übriges, und viele Menschen geraten in einen sogenannten Winterblues – eine depressive Phase als Spiegel der Finsternis um sie herum.


Einige, die es sich leisten können, machen es den Zugvögeln nach und fliegen zur Überwinterung gen Süden, dem Licht hinterher. Andere versuchen, sich mit den alten Bräuchen des Dezembers – christlich, heidnisch konnotiert oder als weltliche Feste als Kulturgut bewahrt – durch Lichter, Düfte und Konsum abzulenken.

Dass das Weihnachtsfest um die Geburt Jesu (dem „Lichtbringer“) bewusst mit den alten Sonnenwendbräuchen der Römer, Germanen, Kelten und anderer Nordvölker verschmolzen wurde, geschah mit tiefer Bewusstheit. Es zeigt die kluge Fähigkeit der alten Priester, Bräuche, um die Bedürfnisse der Menschen herum zu gestalten. Der Export dieser Riten nach Australien, Zentralafrika und in andere Länder, in denen zu dieser Zeit Sommer ist, zeigt, dass sie dort nicht in gleicher Weise funktionieren. Es sind explizite Lichtriten für dunkle, kalte Jahreszeiten.


Ein Weihnachtsmann in Badehose auf den Bahamas ist irgendwie – unpassend.

Welche Strategie man auch als Gegenmaßnahme zur Dunkelheit wählt – oft reicht sie nicht ganz aus.


Es gibt jedoch eine liebevolle Kindergeschichte, die uns hier einen guten Rat mit auf den Weg gibt: „Die Feldmaus Frederick“. Sie erzählt von einer Mäusegemeinschaft, in der alle fleißig arbeiten und Vorräte für den Winter sammeln – nur eine Maus scheint nichts zu tun. Frederick sammelt lediglich Farben und Sonnenstrahlen für den Winter. Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Und gerade diese immateriellen Schätze des kleinen Frederick erhellen am Ende allen die dunklen, langen Wintertage.

Ähnlich verhält es sich mit dem Alchimisten, der Pflanzen nicht nur im Sommer zum Essen sammelt, sondern ihre heilenden und stärkenden Fähigkeiten aufbereitet und für den Winter verfügbar macht – für die Zeit, in der nichts mehr wächst und das Licht verschwindet. Gerade dann können Sonnenpflanzen von großem Nutzen sein. Der Alchimist weiß, dass er nicht nur Moleküle bearbeitet, sondern auch die Bedeutung der Pflanze mit aufbereitet und ihre tiefen archetypischen Ebenen zur Entfaltung bringt.


Besonders Johanniskraut, Mädesüß und die köstlichen Holunderblüten helfen, das vergessene Licht des Sommers oder ihren milden Sommernachtsmondschein ins Herz zurückzubringen. Mit ihnen vertreiben wir graue Gedanken und bringen das Licht der Sonne zurück in den Energiekörper des Menschen.


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